Wie wir die Liebe zum Weissen Schäferhund fanden

Diese Seite ist unserer Tina und Mini gewidmet - wir denken sehr viel an die beiden und unsere schöne gemeinsame Zeit, wir werden sie  nie vergessen   

 

Seit ich denken kann wollte ich immer schon einen Hund. Den Satz meiner Eltern "wenn Du groß bist, kannst Du Dir einen Hund anschaffen" machte ich wahr. Mein Mann und ich wussten, sobald wir Kinder haben und ich zu Hause bleibe, möchten wir einen Hund. 1994 war es dann endlich soweit. Im Juli (ich war bereits hochschwanger) erzählte uns eine Nachbarin von einer Bekannten aus Tübingen, die eine weisse 4 jährige Schäferhündin schweren Herzens hergeben muss. Ihr Mann verstarb und sie zog in eine kleine Wohnung um. Sie wollte der Hündin das Leben in der kleinen Wohnung nicht zumuten und war auf der Suche nach einer geeigneten Familie für Tina (Kirsty-Tinka von Schloß Felsberg). Wir nahmen Kontakt zu der Besitzerin auf und fuhren sofort bis nach Tübingen, um "unsere " Tina kennen zu lernen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir verbrachten den Nachmittag mit der Besitzerin und Tina. Wir konnten uns gar nicht mehr von ihr trennen und fuhren erst spät abends wieder heim. Nachdem wir für die Dame die richtige Familie waren, vereinbarten wir mit ihr, daß wir Tina im August, sobald ich im Mutterschutz bin, abholen werden.

Das waren die längsten 4 Wochen für mich, warten müssen bis wir endlich "unsere" Tina bekamen. In der Zwischenzeit wurde daheim alles für unser 1. Baby und für Tina vorbereitet und ein kinderwagen- und hundegeeignetes Auto gekauft.  Mein lang ersehnter Traum wurde war. Ich bekam meinen eigenen Hund und noch dazu so einen tollen, der bereits durch die gute Erziehung des Besitzers erzogen war.

Endlich kam der ersehnte Tag und wir fuhren, unsere Tina, den schönen weißen Wolf, abholen. Sie war eine Seele von Hund. Nach einer Woche schrie mich auf der Straße ein Mann lauthals an, Tina ging sofort dazwischen. Durch ihr Bellen bekam der Mann Angst und ließ mich in Ruhe.

 Im Oktober 1994 kam unser Sohn Florian zur Welt und im Mai 1996 wurde unser Sohn Tobias geboren, jetzt waren wir komplett. Zu Hause legte sich Tina neben die Babywiege, wenn ich aus dem Zimmer ging und passte auf. Wenn jemand in ihren Augen "Fremdes" an die Wiege herantrat, knurrte sie, genauso wenn wir spazieren gingen und jemand dem Kinderwagen zu nahe kam. Wer aber Tina kannte, wusste, dass sie keiner Fliege etwas antun konnte. Sie lag gerne vor unserer Haustüre und beobachte das Geschehen um sie herum. Sie hätte jederzeit abhauen können, da das Grundstück nicht eingezäunt war, aber sie blieb immer vor der Türe. Unsere Nachbarn begrüßte sie mit Schwanzwedeln, Fremde ließ sie ungeachtet an sich vorbeigehen. Sie hat in ihrem ganzen Leben nicht einmal jemanden bzw. einen Hund gezwickt oder gebissen. Wenn sie von Tier oder fremden Menschen geärgert wurde, drehte sie sich um und ging. Wir konnten sie wirklich überall mit hin nehmen, in Lokale, Urlaube, auf Partys, Zeltlager und zu meinen Ausritten. Sie folgte aufs Wort, wir brauchten keine Leine. Viele Leuten sprachen uns auf Tina an, was für ein toller Hund sie sei und ob die Leute sich für einen Welpen anmelden können. Leider war Tina sterilisiert. Es war wirklich schade, dass diese Hündin ihr Wesen nicht weiter vererben konnte. Wir durften eine supertolle Zeit mit unserer Tina verbringen und wir konnten uns ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie ging mit uns durch dick und dünn, war immer für uns da.

Nach langen Überlegungen und Telefonaten mit anderen Weissen Schäferhund Besitzern, ob wir das Tina antun können, entschlossen wir im März 2003, uns einen weissen Schäferhundwelpen zu kaufen. Unsere Wahl fiel auf Mini (Eyscha von der Ostalb - siehe Steckbrief). Die Entscheidung, einen jungen Hund zu kaufen, war für Tina absolut richtig. Tina wurde durch Mini noch mal richtig zu einem Jungbrunnen, hatte Spaß, ihr zu lernen, wie sich ein anständiger Hund benimmt und hatte viel Geduld mit dem Treibauf. Mini schaute sich noch viele tolle Eigenschaften von Tina ab.

Im Mai 2004 starb unsere Tina mit 14 Jahren. Es war sehr schlimm für uns, von Tina Abschied nehmen zu  müssen. Unser einziger Trost war, dass sie für einen Schäferhund ein hohes Alter erlangte und ohne lange leiden zu müssen oder schwer krank geworden zu sein, von uns ging. Auch unsere Nachbarn vermissten sie sehr, da Tina nicht mehr vor der Tür lag und sie begrüßen konnte.  

Kurz nach Tinas Tod 2004 trennte ich mich von meinem Mann und lebe nun mit meinem Lebensgefährten zusammen. Mini nahm ich mit, da mein Lebensgefährte auch eine weisse, sterilisierte Schäferhündin besitzt, namens Chika und sich die zwei supergut verstehen. Sie sind richtige Freundinnen, die zusammenhalten. 

Da wir von dieser Rasse so fasziniert und überzeugt sind, wollten wir mit Mini züchten und dieses tolle Wesen weitervererben. Mini ist im Wesen sehr ruhig und angenehm, ich gehe mit ihr wöchentlich in ein Altenheim und besuche dort alte Leute, die sich jedes Mal sehr über Minis Besuch freuen. Auch Kinder liebt sie über alles. Als Tobias noch klein war, schlief er mit Mini in ihrem Hundekorb. Sie legte ihre Pfote immer um Tobias als ob sie sagen wollte, bei mir bist du bestens aufgehoben, ich pass auch dich auf. 

Leider ist Mini nicht in der Lage, Welpen auszutragen. Wir ließen sie im Frühjahr 2007 und im Herbst 2007 decken. Sie nahm beide male auf, war aber nicht in der Lage, die Welpen zu halten und  auf die Welt zu bringen. Stattdessen bekam sie im Herbst 2007 nach dem "Schwangerschaftsabbruch" eine eitrige Gebärmutter und wir mussten sie schweren Herzens kastrieren lassen.     

Mini ging mit mir durch dick und dünn, Trennung von meinem Mann, inzwischen auch von meinem Lebensgefährten 2010. Ab Mai 2011 begleitete sie mich jeden Tag in die Arbeit. Im Mai 2012 ist sie mit 9 Jahren viel zu früh an Krebs gestorben. Es war ein schlimmer Verlust für uns, da sie zu einem treuen, ehrlichen Begleiter wurde, der immer für uns da war.